In Deutschland gibt es zwischen den Geschlechtern nach wie vor eine gewaltige Lohnlücke. Mann und Frau bekommen für die gleiche Arbeit noch lange nicht den gleichen Lohn.
Die Lohnlücke (Fachbegriff Gender-Pay-Gap) beschreibt den Verdienstabstand pro Stunde zwischen Frauen und Männern. Er betrug 2022 deutschlandweit 18%, in Bayern sogar 21%. Das bedeutet, dass eine Frau in Deutschland einen um 4,31 € geringeren Stunden-Bruttoverdienst als ein Mann hat. Damit ist dieser Unterschied in Deutschland europaweit der Viertgrößte. Rechnen wir diese 18% auf das Jahr um, bedeutet dies, dass Frauen im Vergleich zu Männern 66 Tage ohne Bezahlung gearbeitet haben, 2023 also bis zum 7. März (sog. Equal-Pay-Day).
So entsteht die Lohnlücke:
Häufig gehen Frauen in Teilzeit, weil sie Sorgearbeit übernehmen. Sie kümmern sich zum Beispiel um die Kinder oder um pflegebedürftige Verwandte, während der Mann weiter in Vollzeit arbeiten geht.
Eine Schwangerschaftspause bedeutet häufig einen Bruch in der Karriere. Frauen wird es nach der Geburt sehr schwer gemacht, wieder in den Beruf zurückzukehren.
Frauen werden bei Bewerbungen und Beförderungen benachteiligt, weil sie schwanger werden könnten.
Bei klassischen “Männer-Berufen” wie dem Handwerk werden Frauen häufig rein aufgrund ihres Geschlechts abgelehnt.
Frauen verdienen erwiesenermaßen auch bei derselben Arbeit weniger als Männer.
Analysen zeigen, dass die Löhne in einer Branche sinken, sobald dort der Frauenanteil steigt.
Ist uns die Arbeit der Frau nichts wert?
Doch! Es gibt viele Lösungsmöglichkeiten, damit wir diese ungerechte Lohnlücke endlich schließen:
Ausbauen der Kinderbetreuung, damit Mütter flexibel wieder in den Beruf einsteigen können.
Anbieten von Führungspositionen in Teilzeit, um sie mit Familie vereinbar zu machen.
Organisieren von Aktionstagen, um Mädchen und Frauen für besser bezahlte “Männer-Berufe” zu begeistern.
Durchbrechen von Rollenklischees (“Handwerk ist Männersache, Erziehung übernehmen die Frauen”).
Aufteilen von Haus- und Sorgearbeit zwischen Mann und Frau, damit sich beide gleichermaßen auf den Job konzentrieren können.
Stärkung oder Einführen der Tarifbindung in “frauentypischen” Berufen wie Pflege, Erziehung oder Friseurhandwerk.
Wiedereinstieg nach familiärer Unterbrechung durch spezielle Programme erleichtern.
Wieso nutzt es uns allen, wenn wir diese Lohnlücke schließen?
Frauen leiden häufig unter Altersarmut. Verdienen sie mehr, passiert das seltener. Das spart Sozialleistungen.
Wenn Beruf und Karriere attraktiver für Frauen sind , wirkt das dem Arbeits- und Fachkräftemangel entgegen.
Die Anerkennung der Leistungen von Frauen sorgt für mehr Zufriedenheit. was das gesellschaftliche Klima verbessert.
Wir kämpfen weiter für die Gleichberechtigung der Geschlechter - auch beim Lohn!
Samuel Herrmann, Landtagskandidat | Andrea Schreck, Bezirkstagskandidatin
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