Stellungnahme zum Beschluss des Planungsverbands

02. August 2012

Presseerklärung des SPD-Kreisvorsitzenden Thorsten Meyerer zur Sitzung des Regionalen Planungsverbands und die Berichterstattung im Main-Echo im Wortlaut:

"Wir dürfen die Umsetzung des einstimmig vom Kreistag Miltenberg beschlossenen Klimaschutz- und Energiekonzepts nicht auf die lange Bank schieben und müssen entschlossen den Ausbau von regenerativen Energien im Landkreis vorantreiben.

Sinnvolle Windkraftnutzung wurde im Planungsverband mit fadenscheinigen Argumenten abgewürgt. Die Aussagen der Landräte und einiger Maintalbürgermeister, wonach sich die Politik nicht nach den wirtschaftlichen Interessen der Spessart- und Odenwaldkommunen richten dürfe, sondern das Landschaftsbild bewahren müsse, führt letztendlich dazu, dass wichtige Projekte verzögert oder verhindert werden, die wir brauchen, um in Zukunft unsere Region mit günstiger Energie zu versorgen.

In Tälern und vor allem in vielen Maintalgemeinden wird aber mit Gewerbebauten aus wirtschaftlichen Gründen immer wieder das Landschaftsbild beeinträchtigt. Hier scheint das Argument einer "Verschandelung" der Landschaft nicht zu gelten. Bei Windvorrang-gebieten sollte lediglich auf eine ausreichende Entfernung zu Wohngebieten geachtet werden und der Vogel- und Naturschutz als Ausschlusskriterium für die Errichtung von Windkraftanlagen gelten.

Durch den Bau von Windkraftanlagen und entsprechenden Beteiligungsmodellen verbleibt die Wertschöpfung in der Region. In Zukunft könnte es ja Windräder geben, die auch in Tallagen und niedrigeren Höhen genug Ertrag bringen würden. Die Regierung behauptet derzeit, es könnten in Zukunft Windkraftanlagen auch schon bei einer durchschnittlichen Windgeschwindigkeit von 5,1 m/s in 140 m Nabenhöhe wirt-schaftlich betrieben werden. Mit heutiger Technik brauchen wir aber ca. 5,9 m/s. Deshalb sollten wir jetzt Flächen zwischen den Ortschaften im Kahlgrund oder auf den Spessart-ausläufern bis hinunter ins Aschaffenburger Maintal ausweisen, damit wir, wenn die Technik in 15 Jahren soweit ist, anfangen können zu bauen.

Durch den Beschluss des Planungsverbands verzögert sich die Nutzung der Windkraft und öffnet die Tür für Klagen vor Gericht. Die Verantwortlichen haben also mit ihrem Beschluss gegen die Interessen der gesamten Bevölkerung und Wirtschaft gehandelt."

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