»Die Corona-Pandemie wird in allen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bereichen Folgen haben«, so Karlheinz Paulus aus Mainbullau, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion laut Pressemitteilung beim ersten Präsenztreffen des siebenköpfigen Gremiums im Saal des Gasthauses Anker in Miltenberg.
Wie sich das derzeitige Bild gerade in Familien mit Kindern und Jugendlichen darstellt, zeigte Jugendamtsleiter Rüdiger Rätz auf. Beim Treffen in Miltenberg kamen die Sozialdemokraten ihrer bereits in Videokonferenzen beschlossenen Schwerpunktthemen nach, die Folgen von Corona zu beleuchten. Rätz hierzu: Gerade durch die Schließung von Kitas und Schulen habe der Kontakt zu wichtigen sozialpädagogisch ausgebildeten Kontaktpersonen wie Erzieherinnen und Jugendsozialarbeitern gefehlt, um bei Alarmzeichen zu reagieren. SPD-Kreisrätin Helga Raab-Wasse (Erlenbach) bestätigte dies und verwies auf die Situation von Kindern, die besonders durch den Lock-Down gelitten hätten. Kreisrätin Ruth Weitz (Obernburg) machte auf jüngst veröffentlichte wissenschaftliche Studien aufmerksam. »Es sind nicht nur Kinder und Jugendliche aus sozial schwachen und so genannten bildungsfernen Familien, denen die Pandemie zusetzt und bei ihnen seelische Schäden zu beobachten sind.« Kreisrätin Sabine Balleier (Miltenberg) meinte, dass Bildung ein wichtiges Element zur Chancengleichheit darstellt. Gerade Kindern von sozial schwachen Familien sollten eine besondere Förderung erhalten, damit sie nicht auf der Strecke bleiben. »Bildungsgutscheine, die über das Bildungs- und Teilhabepaket vom Bund zur Verfügung gestellt werden, werden oft gar nicht abgerufen«, meinte Kreisrat Wolfgang Härtel (Amorbach). Kreisrat Roland Weber (Collenberg) und der SPD-Fraktionsvorsitzende Karlheinz Paulus waren sich wie die übrigen Mitglieder einig, für diese Gutscheine zu werben und nach Möglichkeiten zu suchen, um benachteiligte Kinder zu fördern. Rätz nutzte die Einladung der Sozialdemokraten zudem, die Aufgaben des Jugendamts, der verschiedenen Abteilungen und des Jugendhilfeausschusses zu erläutern. Die Mitglieder der Kreistagsfraktion zeigten sich beeindruckt von der Komplexität der Jugendhilfe. Karlheinz Paulus dankte dem Jugendamtsleiter für diesen Einblick. Er und seine Fraktionskollegen unterstrichen die gute Arbeit der Mitarbeiter zum Wohl der Kinder und Jugendlichen. »Das geschieht mit hoher Sensibilität und ist nach außen kaum sichtbar«, so der Fraktionsvorsitzende.