Das Thema Tourismus und die in der Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft und Tourismus vorgelegte Strukturanalyse der Freizeit- und Tourismus GmbH IFT beschäftigten laut Pressemitteilung die Mitglieder der SPD-Kreistagsfraktion in der vergangenen Woche. Kreisrat Kreisrat Karlheinz Paulus (Miltenberg) wird darin zitiert, der von einer gezielten Stimmungsmache und falschen Darstellung sprach. In der Öffentlichkeit müsse klar gemacht werden, dass es künftig um eine gerechte finanzielle Verteilung gehe und nicht um eine Kürzung der Mittel.
Die Obernburger Kreisrätin Ruth Weitz, Mitglied im Ausschuss hatte berichtet, es sei daran gedacht, künftig Gelder gezielt in die Projektförderung fließen zu lassen und nicht nach dem Gießkannenprinzip auszuschütten. Lediglich ein Sockelbetrag könne bestehen bleiben. »Das ist auch sinnvoll, denn davon profitieren auch die Tourismusverbände, die wenig oder gar keine Zuschüsse erhalten, aber gute Initiativen entwickeln, von denen die gesamte Region profitieren kann.« Laut Pressemitteilung hat sie daran erinnert, dass die Unterstützung der touristischen Arbeitsgemeinschaften (TAG) Räuberland und Churfranken durch den Landkreis Miltenberg vor zehn Jahren als Anschubfinanzierung gedacht war, inzwischen aber zu einer Dauerbezuschussung geworden sei, die bei neu entstandenen TAGs Begehrlichkeiten geweckt habe. Das eigentliche Ziel, nach dem Start von Churfranken und Räuberland mit Hilfe der Finanzspritze des Landkreises eine Eigenfinanzierung ohne dauerhafte Zuschüsse zu erreichen, sei nicht gelungen.
»Tourismusförderung ist wichtig und richtig, weil dies auch die Wirtschaftskraft der Region stärkt«, meinte Fraktionsvorsitzender Roland Weber (Collenberg). Er stimmte mit seinen Fraktionskollegen und –kolleginnen überein, dass die Lösung mit einem Sockelbetrag und einer projektbezogenen Förderung die richtige sei, um die finanziellen Mittel gerecht zu verteilen, wovon auch die Kommunen des Landkreises profitierten, die beispielsweise den TAGs im Odenwald angehörten. Weitz zitierte aus der IFT-Strukturanalyse, wonach künftig stärker als bisher der Nachweis erbracht werden müsse, dass die vom Landkreis zur Verfügung gestellten Mittel nicht örtliche Aufgaben (Betrieb einer Tourist-Information, örtlicher Gästeservice, örtliches touristisches Marketing) subventionierten, sondern die regionale touristische Entwicklung und Vermarktung gefördert wird, also die Tätigkeiten im Gesamtinteresse des Landkreises sind.
Kreisrat Heinz Kaiser riet dazu, sich noch einmal ausgiebig mit der Analyse zu befassen, bevor im April eine Beschlussfassung über die künftige Vorgehensweise erfolgt.