Collenberg. Bernd Rützel soll auch über das Jahr 2021 hinaus im Deutschen Bundestag arbeiten, wenn es nach den Mitgliedern des SPD-Unterbezirks Main-Spessart/Miltenberg geht. Bei der Bundeswahlkreiskonferenz in Collenberg (Lkr. Miltenberg) wurde der 51-Jährige mit 100 Prozent der Delegiertenstimmen nach 2009 zum nunmehr vierten Mal als SPD-Kandidat für die Bundestagswahl 2021 gewählt. „Das ist ein fantastisches Ergebnis. Ich bin dankbar und sprachlos zugleich“, freute sich Rützel über das Votum der Genossinnen und Genossen am Freitagabend. Souverän hatte Frammersbachs Bürgermeister Christian Holzemer die Sitzung geleitet, die unter disziplinierter Einhaltung der Hygienevorgaben reibungslos verlief.
In seiner Bewerbungsrede war der Gemündener zuvor auf das Krisenmanagement seit der Corona-Zeit eingegangen: „Man darf es ruhig laut sagen: Es sind unsere Ministerinnen und Minister, die die Arbeit der Bundesregierung in dieser schwierigen Zeit prägen.“ Gleich ob Kurzarbeitergeld, die Schutzschirme und Soforthilfen, Ausbildungsprämie oder Kinderbonus - die überwiegende Anzahl der Maßnahmen trage die Handschrift der SPD und der zuständigen Minister Heil, Scholz und Giffey, zählte Rützel unter großem Applaus auf.
Doch damit nicht genug: Der Kampf der SPD für Arbeitsnehmerrechte und soziale Gerechtigkeit habe auch vor Corona und im Zuge der Maßnahmenlockerungen Früchte getragen. „Mit der Grundrente haben wir ein Herzensanliegen von mir und der gesamten Sozialdemokratie umgesetzt. Ich bin glücklich, dass sich unsere Beharrlichkeit ausgezahlt hat“, so Rützel. Wichtig sei ihm, klarzustellen, dass die Grundrente kein Almosen und auch keine Sozialhilfeleistung ist: „Ganz im Gegenteil: Sie wird durch eigene Arbeitsleistung erworben. Und Lebensleistung verdient Respekt.“
Als Partei für Arbeitnehmerrechte sei die SPD gefragt wie nie, wie man an der Nicht-Einhaltung von Menschenrechts- und Sozialstandards in den Lieferketten großer Unternehmen oder den Arbeitsbedingungen in der Fleischbranche sehen könne. Unbezahlte Überstunden, überteuerte und schlechte Unterkünfte, mangelnde Hygiene, unrechtmäßige Anrechnung von Arbeitsmaterial, Verstöße gegen das Arbeitszeit- und Mindestlohngesetz, zählte der Abgeordnete auf: „Dem werden wir noch in diesem Jahr einen Riegel vorschieben, wenn unser Koalitionspartner mitmacht.“ In einem anderen Bereich mit prekären Arbeitsverhältnissen, der Paketbranche, habe die SPD hingegen bereits einen großen Erfolg erkämpft: „Dort haften Hauptunternehmer, wenn Subunternehmer die Sozialversicherungsbeiträge nicht bezahlen. Sozialstaat gilt für alle – auch für Amazon, Zalando und Co.!“
Bereits als Rützel als Kandidat für die Bundestagswahl 2021 von Main-Spessarts SPD-Kreisvorsitzenden Sven Gottschalk vorgeschlagen wurde, erhielt der Abgeordnete großes Lob für sein Engagement im Wahlkreis, für den er sich weiter mächtig ins Zeug legen will. „Ob Bahnhöfe, Schwimmbäder oder Infrastruktur allgemein: Bernd ist aktiv, immer für uns da und sehr präsent. Für den Bundeswahlkreis hat er schon viel erreicht, trotz der dicken Bretter, die zu bohren sind“, brachte es Main-Spessarts SPD-Vorsitzender Sven Gottschalk auf den Punkt. „Er ist sehr gut vernetzt in Berlin, vertritt im Ausschuss Arbeit und Soziales die Kernthemen der Sozialdemokratie und unsere Interessen. Umso wichtiger ist, dass Bernd weiter für uns in Berlin arbeiten kann“, sagte auch Helga Raab-Wasse, Vorsitzende der SPD im Landkreis Miltenberg im Anschluss an die Versammlung. Nach der Verkündung des Wahlergebnisses erhielt der unterfränkische SPD-Vorsitzende stehende Ovationen. „Ein großartiger Vertrauensbeweis“, bedankte sich Rützel bei allen Delegierten.