SPD beeindruckt vom Campus Miltenberg

Die SPD beim Besuch auf dem hochmodernen Campus Miltenberg (vorne, von links): die Miltenberger Ortsvereinsvorsitzende Sabine Balleier, Bezirkstagskandidatin Andrea Schreck, (hinten, von links) Ehrenvorsitzender Heinz Kaiser, TH-Präsidentin Professor Dr.
Foto: S. Salvenmoser

24. Februar 2023

Bildung: Sozialdemokraten informieren sich über Angebot der TH Aschaffenburg in der Kreisstadt

Miltenberg. Die SPD im Landkreis Miltenberg hält es für immens wichtig, den Campus Miltenberg der Technischen Hochschule Aschaffenburg zu stärken und – falls sich die Möglichkeit bietet – sogar weiter auszubauen. Das ist das Ergebnis eines Informationsabends mit Hochschulleitung und SPD-Kreistagsfraktion, Bürgermeistern und Ortsvereins-Vorsitzenden sowie Landrat Jens Marco Scherf am Standort der Hochschule auf dem Gelände der Berufsschule in Miltenberg. Die Partei berichtet darüber in einer Pressemitteilung.

„Die Hochschule hat hier mit Unterstützung des Kreises und der Bayerischen Staatsregierung ein tolles Bildungsangebot mit hervorragenden Lernbedingungen geschaffen, das passgenau auf die Bedürfnisse vieler Unternehmen im Landkreis Miltenberg abgestimmt ist“, schildert Sabine Balleier, dritte Bürgermeisterin in Miltenberg und Kreisrätin, ihre Eindrücke vom Campus-Besuch. Die TH Aschaffenburg bietet in der Kreisstadt seit dem Wintersemester 2017/18 den Bachelor-Studiengang Mittelstandsmanagement (vorher: Betriebswirtschaft für kleine und mittlere Unternehmen – KMU) an. Rund eine Million Euro hat der Landkreis investiert, um ehemalige Räume der Berufsschule für die TH herzurichten. 30 Studienplätze stehen pro Jahrgang zur Verfügung; inzwischen haben die ersten Absolventinnen und Absolventen ihre Zeugnisse erhalten.

Beeindruckt zeigten sich die Sozialdemokraten bei ihrem Besuch von der Ausstattung am Campus: In zwei Hörsälen und drei Seminarräumen, die die Studierenden auch eigenständig nutzen dürfen, steht modernste Technik für Video- und Tonaufzeichnungen, aber auch für die digitale Einbindung der Studierenden zur Verfügung. „Jedes Video wird bearbeitet und so an die Online-Nutzung angepasst“, erklärte der Dekan der Fakultät Wirtschaft und Recht, Professor Dr. Hartwig Webersinke. „Sich Wissen anzueignen, soll ein Erlebnis sein und Spaß machen.“ Sozialdemokraten und Hochschul-Vertreter waren sich einig, dass Studierende in Miltenberg „außergewöhnlich gute Studienbedingungen“ vorfinden – obwohl diese deutschlandweit zunehmend schwieriger würden.

Im Studiengang in Miltenberg wird im sogenannten „blended learning“ gelehrt, das Studiengangs-Koordinatorin Charlotte Jäger erläuterte: Die Studierenden haben wöchentlich Pflichtveranstaltungen am Campus in Miltenberg; Vor- und Nachbereitung erfolgen online zu Hause – ein Vorteil beispielsweise für Studierende, die im elterlichen Unternehmen unverzichtbar sind, Kinder haben oder Angehörige pflegen. Beraten wird die Hochschule Aschaffenburg in ihrem Miltenberger Angebot von einem Fachbeirat aus Unternehmensvertretern aus dem Landkreis Miltenberg, wie TH-Präsidentin Professor Dr. Eva-Maria Beck-Meuth erläuterte. Diese tragen dazu bei, dass die Inhalte des Studiums auf die Bedürfnisse der regionalen Wirtschaft abgestimmt bleiben.

Im Gegensatz zu privaten Hochschulen erhebt die TH Aschaffenburg als öffentliche Hochschule für ihren Studiengang in Miltenberg keine Studiengebühren. Pro Semester fallen nach Angaben von Charlotte Jäger lediglich 60 Euro Semesterbeitrag für das Studentenwerk an. Für Sabine Balleier ein wichtiges Argument zugunsten der TH: „Ein Studium muss für jeden Menschen in unserer Gesellschaft finanzierbar sein“, sagte die dritte Bürgermeisterin. „Und damit die Unternehmen im Landkreis Miltenberg die Fachkräfte bekommen, die sie benötigen, brauchen wir neben Ausbildungsplätzen passende Bildungsangebote, die jungen Menschen eine weitere Qualifikation ermöglichen, ohne dass sie ihre Heimatregion dafür verlassen müssen.“ Ein Fernstudium beispielsweise bietet dafür nach Einschätzung von Beck-Meuth und Webersinke nicht die besten Voraussetzungen: „Reine Online-Studiengänge haben eine Abbrecher-Quote von 70 bis 80 Prozent“, erklärte Beck-Meuth.

Dass es durchaus noch Bedarf an weiteren öffentlichen Bildungsangeboten im Landkreis gibt, verdeutlichte der Kleinheubacher Bürgermeister Thomas Münig. So fehlten Bildungsmöglichkeiten in der öffentlichen Verwaltung für die Region, bemängelte er.

Aus Sicht der SPD wäre es wünschenswert, wenn diese auf der Grundlage des Studienangebots in Miltenberg geschaffen werden könnten.

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