„Wir sind eine aktive Fraktion, die sich engagiert in die Stadtratsarbeit einbringt“, fasste Stadtrat Ansgar Stich (Bündnis 90/Die Grünen) die Arbeit der rot-grünen Fraktion im Obernburger Ratsgremium zusammen. Gemeinsam mit den Mitgliedern beider Ortsvereine haben sich Stich und die beiden SPD-Stadträte Jochen Braun und Alexander Lazarus am Donnerstagabend im Gasthaus Karpfen mit der Obernburger Kommunalpolitik auseinandergesetzt.
SPD-Mitglied Klaus Gelhaar begrüßte das Treffen, denn es fördere den Kommunikationsfluss zwischen den Parteimitgliedern und der Stadtratsfraktion. In seiner Aufzählung wertete Vorsitzender Stich unter anderem die Umsetzung eines Naturwaldes, die Abbildung der Summe von 30 000 Euro im Haushalt für die Finanzierung eines Beach-Volleyballplatzes sowie das ständige Nachbohren in Sachen Trinkwasserversorgung als positive Bilanz seiner Fraktion in den vergangenen zwei Jahren.
Trotz der Ankündigung von Bürgermeister Fieger, die Verwaltungsstrukturen zu optimieren, seien keine erkennbaren Veränderungen und schon gar keine Verbesserungen zu beobachten, kritisierte der Fraktionsvorsitzende. Zu hinterfragende Stellenmehrungen, viel Luft nach oben bei den Kapazitäten in einigen Abteilungen und auf der anderen Seite Arbeitsdruck bei den Mitarbeitern, denen immer mehr Aufgaben aufgebürdet würden, seien keine Zeichen von Optimierung.
Wo Fieger einen Erfolg verbuchen könne, sei beim Verkauf des Gebäudes in der Kreßstraße. „Das haben wir jetzt endlich vom Hals und noch einen akzeptablen Preis erzielt“, so Stich. Jochen Braun und Alexander Lazarus zum Planentwurf des Käufers: “Sieht richtig gut aus!“
Roland Arnold, Vorsitzender der Ökopartei in Obernburg, sprach das Thema City-Bus an, das im Wahlkampf eine gewichtige Rolle gespielt habe. Er bat die Stadträte, sich dafür stark zu machen. Stich antwortete. „Wir sind da dran“, aber es bliebe zu bedenken, dass sich Rot-Grün einer CSU-Mehrheit stellen und die übrigen Fraktionen, Aktive Liste und Freie Wähler ebenfalls überzeugen müsse.
Anschließend berichtete SPD-Mitglied und ehemaliger Stadtrat Ferdinand Kern vom Helferkreis Asyl, in denen sich viele Leute auf ganz unterschiedliche Weise engagierten. „Es funktioniert alles sehr gut“, sagte er.
In der Versammlung wurde angeregt, die Forderung nach einem mobilen Biergarten am Radfahrweg in den Mainanlagen zu forcieren. Der Bedarf sei da und es gebe immer Mittel und Wege ein Konzept so zu gestalten, dass es den gesetzlichen Vorgaben Stand halte. „Man muss es nur wollen, und dann geht das auch!“ sagte Ruth Weitz. Marion Becker wies auf die illegale Grüngutentsorgung in der Flur hin. Sie werde es in der nächsten Bürgerversammlung ansprechen. „Das sind schon ganz schöne Mengen, die abgeladen werden“, sagte sie. Sie berichtete außerdem, dass am Kummentalsgraben Stellplätze für Anwohner durch die Abholzung von Bäumen geschaffen worden seien. Auch hier verlangte sie Aufklärung.
Als nächste gemeinsame Aktion der beiden Ortsvereine mit den Stadtratsmitgliedern ist eine Begehung einer Naturwaldfläche geplant, die nicht mehr bewirtschaftet wird. Weiterhin wollen sich Grüne und Sozialdemokraten am Weihnachtsmarkt „Obernburg im Lichterglanz“ beteiligen. SPD-Ortsvorsitzender Michael Becker kümmert sich um die Organisation.