Amorbach. „Es ist immer wieder ein Gewinn, bei Betriebsbesichtigungen Erkenntnisse und Anregungen für die politische Arbeit mitzunehmen“, stellte Dr. Ulrich Schüren (Elsenfeld) anlässlich eines Besuchs der SPD-Kreistagsfraktion am Montag bei der Odenwald Faserplattenwerk GmbH(OWA) in Amorbach fest. Die beiden Geschäftsführer Mathias Schaper und Sigurd Kroihs gaben einen umfassenden Überblick über das Portfolio des deutschen Marktführers von Mineralwolleplatten, der sich auch erfolgreich auf internationalem Terrain bewegt.
Schaper, kaufmännischer Geschäftsführer, verantwortlich für Finanzen, Marketing und Vertrieb, vermittelte nicht nur Daten und Fakten, sondernzeichnete ein beeindruckendes Bild der Betriebsphilosophie, die sich an einem positiven Menschenbild orientiert. „Wenn den Leuten die Arbeit Spaß macht, dann steigt die Produktivität“.
Auf Nachfrage von Kreisrätin Ruth Weitz (Obernburg), erklärte Schaper, dass OWA schon vor Jahren flexible Arbeitszeiten eingeführt hat, um der Familienfreundlichkeit Rechnung zu tragen. Zurzeit seien Bestrebungen im Gange, eine Kinderbetreuung zu installieren. Im Zeichen des Fachkräftemangels sorge ein gutes Betriebsklima für Mitarbeiterbindung. Dass dies bei OWA zutreffe, verdeutliche die Vielzahl der Ehrungen für langjährige Betriebszugehörigkeit, so Sigurd Kroihs, der in der Geschäftsleitung für die Sparte Technik und Produktion zuständig ist. Er führte die SPD-Delegation durch die Fertigung und erläuterte die einzelnen Produktionsabläufe.
Zum Energiekonzept des Landkreises im Rahmen der Energiewende habe das Unternehmen eine positive Einstellung, erklärte Schaper, wenngleich er einer staatlichen Subvention von regenerativer Energie-Erzeugung eher kritisch gegenüberstand. Er sprach sich für mehr Engagement in der Forschung und Entwicklung zur Energie-Effizienz und zur regenerativen Energie-Erzeugung aus. Eine gute Chance für die Region sah er in der Nutzung der Windkraft.
Auf die Frage von SPD-Kreisrat Roland Weber (Collenberg), ob regenerative Energie generell ein Thema beim Stromverbrauch sein, wies Sigurd Kroihs auf den enorm hohen Bedarf in der Produktion hin, wobei Mathias Schaper den Zusammenhang mit den Betriebskosten herstellte. Er wies darauf hin, dass die Energie-Einsparung eher ein Thema sei. Hier würden alle Möglichkeiten ausgeschöpft, wofür das Unternehmen auch schon mehrfach zertifiziert worden sei.
Lebhaft diskutiert wurde der Gütertransport per Bahn, in Gang gesetzt von SPD-Kreisrat Ferdinand Kern (Obernburg). Nachdem die Bahn sich vor der Privatisierung aus diesem Segment zurückgezogen habe, habe sich OWA am LKW-Transport orientieren müssen und hier akzeptable Preise ausgehandelt. Diese lägen auch heute noch unter dem Angebot der Bahn, die sich mittlerweile verstärkt im Güterverkehr engagiere. Dass der Bahntransport in Zukunft aber ein starkes Thema sein wird, daran ließ Mathias Schaper keinen Zweifel.
Verantwortlich für den Inhalt: Ruth Weitz, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion im Kreistag Miltenberg, Auf der Au 13, 63785 Obernburg, Telefon 06022/30450