„Ja, ich will!“ Mit diesen Worten gab Roman Kempf bei der Monatsversammlung des SPD-Ortsvereins Großheubach seine Bereitschaft bekannt, sich bei der Kommunalwahl 2014 als Bürgermeister zu bewerben. Schon seit längerem werde er auch aus der Bevölkerung auf eine Bürgermeisterkandidatur angesprochen. Jetzt habe er sich entschieden.
Die Kommunalwahl 2014 wird meine 5. Wahl sein, die ich zu organisieren mithelfe, sagte Kempf. Aber noch nie habe ich eine solche Wechselstimmung gespürt wie zurzeit. Auch sei in der Ortspolitik einiges passiert, was die Entscheidung zur Kandidatur beeinflusst habe. Er erinnerte an das Drama bei den verschiedenen Straßenumbenennungen. Speziell beim Thema Pfarrer-Kunzmann-Straße habe er ein Konfliktmanagement des Bürgermeisters vermisst. Für das sich permanent verschlechternde Ortsbild, vor allem der Ortsdurchfahrt, fehlt dem Bürgermeister und einigen Gemeinderäten jegliches Gespür. Sie sehen kein fehlendes Grün, sehen keine leerstehende Schaufenster, sehen keine Notwendigkeit, ortsbildprägende und historische Gebäude zu erhalten.
Geradezu fahrlässig sei der mangelhafter Einsatz für erneuerbare Energien. Landauf landab herrsche parteiübergreifend und einhellig die Meinung, dass jeder, auch die Kommunen, ihren Beitrag leisten müssten, wenn die Energiewende gelingen soll. Aber mit der Stimme des Bürgermeisters lehnt die Mehrheit des Gemeinderates den Bau von Photovoltaikanlagen ab, obwohl das für die Gemeinde lukrativ wäre. Selbst die Minimallösung, die Verpachtung gemeindeeigener Dächer an Dritte für diesen Zweck, kommt nicht voran. Aber den Wald verpachten, damit andere mit unserem Holz Geld verdienen, das wird gemacht.
Kempf kündigte eine arbeitsreiche Zeit an: Es gilt in den nächsten Monaten ein Programm zu entwickeln, das für Großheubach gut ist. Aber wir werden das nicht alleine tun. Wir werden jeder Frau, jedem Mann, jedem Jugendlichen, jedem Verein und den Gewerbetreibenden die Möglichkeit geben, dabei mitzuwirken. Bürgerbeteiligung will ich groß schreiben, sagte Kempf. Auch später, als Bürgermeister, werde es bei ihm Bürgerbeteiligungsverfahren geben, die weit über die jetzigen Bürgerversammlungen und Bürgerfragestunden hinaus gehen. Kritische Mitdenker als Schreihälse beschimpfen, das wird es bei mir nicht geben, so Kempf. Er bat alle Großheubacher ihre Gemeinde als eine Aktiengesellschaft zu sehen, an der jeder die gleichen Anteile hält und jeder das gleiche Stimmrecht hat. Als Bürgermeister habe er den Willen der Aktionäre zu erfüllen und für eine ordentliche Dividende zu sorgen. Wie ernst es ihm dabei ist, stellte Kempf gleich unter Beweis: Er verteilte Aktien der Großheubach AG unter den Anwesenden. Das Wahlkampfmotto hat die Versammlung schon beschlossen: „Großheubach in gute Hände geben“, soll es heißen.