Balleier und Salvenmoser sind neue SPD-Doppelspitze

Kreisvorstand: Der neue Vorstand des SPD-Kreisverbands Miltenberg
Foto: Marc Nötscher

09. Mai 2023

Parteitag: Vorstandswahlen im Kreisverband – Helga Raab-Wasse kandidiert nicht mehr

Kreis Miltenberg. Wechsel im Vorstand des SPD-Kreisverbands Miltenberg: Die Miltenbergerin Sabine Balleier und der Wörther Steffen Salvenmoser sind die neuen gleichberechtigten Vorsitzenden der Partei. Die Delegierten wählten die beiden beim Kreisparteitag am Samstag für die kommenden zwei Jahr ins Amt.
Sabine Balleier löst die Erlenbacherin Helga Raab-Wasse ab, die nach 20 Jahren im Kreisvorstand und sechs Jahren als Vorsitzende beziehungsweise Co-Vorsitzende nicht erneut kandidierte. Steffen Salvenmoser ist bereits seit 2021 Co-Vorsitzender und wurde im Amt bestätigt. Stellvertreter sind Andrea Schreck (Sulzbach) und Samuel Herrmann (Kleinwallstadt); Kassiererin bleibt Monika Wolf-Pleßmann (Kleinheubach), Schriftführer Richard Oettinger (Wörth).

In ihrem Rechenschaftsbericht erinnerte Helga Raab-Wasse an die schwierigen Bedingungen in den vergangenen beiden Jahren. Die Corona-Pandemie habe die Arbeit in der Partei sehr erschwert. Sie forderte die SPD-Mitglieder auf, wieder verstärkt auf die Straße zu gehen und sichtbar zu sein. Zu ihrem Abschied als Vorsitzende erklärte sie: „Wenn man eine Aufgabe nicht mehr so machen kann, wie man möchte, dann muss man aufhören. Und ich habe zu viele Termine absagen müssen.“

Steffen Salvenmoser richtete den Blick auf die bevorstehenden Aufgaben in den kommenden Wahlen und im Kreisvorstand. Die SPD müsse ihre Sichtbarkeit verbessern – auf der Straße, aber auch in Medien und sozialen Netzwerken. Er wies auf das Problem der Kreistagsfraktion hin, sich aus dem Regenbogenbündnis um Landrat Jens Marco Scherf abzuheben.

Sabine Balleier erklärte, es sei keine einfache Zeit, um den Parteivorsitz zu übernehmen. Immer weniger Menschen seien bereit, sich politisch zu engagieren, aber die großen Krisen – Corona-Pandemie, Putins Krieg in der Ukraine und der Klimawandel – forderten besonders die Sozialdemokratie – auch an der Parteibasis, wo die Probleme daraus jeden beträfen: „Die Menschen brauchen die SPD mehr denn je.“

Fraktionssprecher Karlheinz Paulus kritisierte in seinem Bericht von der Arbeit im Kreistag das Gebaren der CSU. Als Beispiele nannte er die Restmüll-Abholung, die Pflicht, jede neu eingebaute Heizung ab 2024 zu 65 Prozent mit erneuerbarer Energie zu betreiben, und das Biosphärenreservat im Spessart. Bei allen Themen verunsichere die CSU gezielt die Bevölkerung, um sich Vorteile in den Wahlen zu verschaffen.

Landtagskandidat Samuel Herrmann ging mit Ministerpräsident Markus Söder ebenfalls hart ins Gericht: „Der Ankündigungs-Weltmeister hat 10.000 neue Wohnungen versprochen und zum bis Jahresbeginn keine einzige gebaut. Aschaffenburg mit SPD-Oberbürgermeister Jürgen Herzing wird dieses Jahr mehr Wohnungen fertigstellen, als die Staatsregierung in den vergangenen fünf Jahren.“

Weilbachs Bürgermeister Robin Haseler kritisierte die jüngste Ankündigung Söders, nach der Pleite mit Bayernheim nun die BayernWind zu gründen, um Windkraftanlagen zu bauen. „Bislang stand der Begriff BayernWind bei Söder eher für heiße Luft in jeder Pressekonferenz“, so Haseler. Die Ankündigung stimme daher nicht optimistisch.

Bezirkstagskandidatin Andrea Schreck sagte mit Blick auf die CSU, bei der SPD stünden die Werte „sozial“ und „demokratisch“ nicht nur im Namen. Deswegen sei es wichtig, im Bezirk mit einer starken SPD arbeiten zu können. Dieser habe den größten Sozialetat: „Dort haben wir unsere Kernthemen.“

Hintergrund: Weitere Vorstandsmitglieder

Beisitzer: Anne Abb (Kleinwallstadt), Gabi Almritter (Dorfprozelten), Michael Becker (Obernburg), Benjamin Bohlender (Erlenbach), Michael Günther (Eschau), Sven Moder (Kleinheubach), Joachim Schmedding (Eichenbühl), Manuela Tauchmann (Stadtprozelten), Nilüfer Ulusoy (Klingenberg), Andreas Walter (Obernburg), Thomas Walter (Miltenberg), Paul Wendt (Leidersbach), Michael Wöber (Erlenbach), Anni Wolf (Collenberg).
Jusos-Vertreterin: Jolanda Schröder (Kleinwallstadt).
Vertreterin AG 60plus: Ursula Schweickert (Elsenfeld).
Revisoren: Helga Raab-Wasse (Erlenbach), Christine Hirte (Erlenbach).
Ausgeschieden: Werner Baur (Sulzbach), Georg Elflein (Amorbach), Sascha Vanselow (Kleinheubach), Roland Weber (Collenberg).

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