Aufbruchstimmung beim SPD-Dreikönigstreffen

15. Januar 2018

Als Auftakt ins Wahljahr 2018 haben die Sozialdemokraten Zuversicht trotz wenig erfreulicher Umfragewerte bei ihrem Dreikönigstreffen im Weilbacher Sportheim verbreitet. Längst ist diese von den SPD-Mitgliedern von den SPD-Ortsvereinen Amorbach, Kirchzell, Schneeberg und Weilbach seit Jahrzehnten organisierte Veranstaltung auch vom SPD-Kreisverband Miltenberg als Startpunkt für politische Agitation zum Beginn eines neuen Jahres aufgenommen worden. Sie ist als Gegenpol zum Neujahrsempfang anderer Parteien und Organisationen zu sehen, denn das SPD-Dreikönigstreffen ist öffentlich und überwiegend für Parteimitglieder gedacht.

Diesmal war die Veranstaltung vom Weilbacher SPD-Ortsvorsitzenden und Gemeinderat Robin Haseler vorbereitet worden. Er moderierte sie auch. Mit kämpferischen Reden haben der Bundestagsabgeordnete Bernd Rützel, die Kreisvorsitzende und Direktkandidatin für den Bezirkstag, Helga Raab-Wasse und Landtagskandidat Jörg Pischinger - der per Videobeitrag zu den sechs Dutzend Anwesenden sprach – für Aufbruchstimmung gesorgt. Auch die Beiträge der Landtagsabgeordneten Martina Fehlner und von Landrat Jens Marco Scherf lösten einen Motivationsschub aus, der über die Bezirkstags- und Landtagswahl im Herbst 2018 bis zur Kommunalwahl 2020 hinaus strahlen soll. Scherf stellte heraus, dass er es insbesondere der SPD und den Mitgliedern der Ortsvereine zu verdanken hat, 2014 die Wahl zum Landrat gewonnen zu haben. Nicht nur, weil die Sozialdemokraten ihn zusammen mit Bündnis 90/Die Grünen und ödp als Kandidaten aufgestellt, sondern auch mit großer Leidenschaft und enormen Einsatz vor Ort unterstützt hätten.

Die Arbeit im Kreistag bezeichnete er in der vorliegenden Struktur eines Fünferbündnisses als äußerst erfolgreich: hohe Investitionen, vor allem in Bildung, Fair-Trade-Landkreis, niedrigste Kreisumlage, Anbindung an die Region Frankfurt-Rhein-Main, Gestaltung der Bildungsregion, Gestaltung und Verbesserung der Gesundheitsversorgung, Schaffung eines Hochschulstandorts in Miltenberg und vieles mehr. Der SPD-Fraktionsvorsitzende im Kreistag, Roland Weber, bestätigte die gute Zusammenarbeit, die von Transparenz und Sachlichkeit geprägt sei.

Bundestagsabgeordneter Bernd Rützel widmete sich den jetzt beginnenden Sondierungsgesprächen und stellte die Frage, ob ein Wiederaufleben der so genannten GroKo erstrebenswert sei. Eine klare Absage erteilte er Neuwahlen, zumal das Prozedere kompliziert sei. »Das Ergebnis würde kaum etwas an der derzeitigen Situation ändern«, prognostizierte er. Seine Bedenken richteten sich dahin, dass die AfD wohl weiter gestärkt aus einer Neuwahl herausgehe. Er war sich mit den anwesenden Sozialdemokraten einig, die SPD-Themen deutlicher herauszuarbeiten. Solche, die sich um mehr Gerechtigkeit drehen wie gerechte Arbeit, Bürgerversicherung, Rente und mehr. »Wir haben auch Fehler gemacht«, bekannte Rützel und nannte unter anderem die Mietpreisbremse, die am beabsichtigten Ziel vorbei gegangen sei. Es sei wichtig, den Menschen die Inhalte der SPD-Positionen zu erklären und sie nach außen zu tragen, meinte Martina Fehlner.

Helga Raab-Wasse stellte ihre Hauptanliegen vor, die sie als Bezirkstagskandidatin und SPD-Kreisvorsitzende im Blick hat. Vor allem favorisierte sie in ihrer politischen Arbeit eine deutliche Verbesserung im Pflegebereich, einen Ausbau der Kinderbetreuung und deutlich mehr Wohnraum zum erschwinglichen Preis.

Mit dabei war auch der SPD-Landtagskandidat und Kreisvorsitzende Sven Gottschalk aus Main-Spessart, der die Gelegenheit wahr nahm, mit den Anwesenden persönlich ins Gespräch zu kommen. Ruth Weitz

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