18 Schwimmbäder am Bayerischen Untermain sind dringend sanierungsbedürftig – Martina Fehlner: „Sanierungsstau nimmt weiter zu“

01. Oktober 2018

Sommerzeit ist Schwimmbadzeit. Allerdings war der Badespaß in vielen öffentlichen bayerischen Schwimmbädern in diesem Sommer getrübt. Nach aktuellem Stand sind 447 Bäder sanierungsbedürftig, wobei 53 davon aufgrund massiver Mängel die Schließung droht, wie das Innenministerium auf Anfrage der BayernSPD-Landtagsfraktion einräumen musste. „Das Resultat der Schwimmbadschließungen ist allen bewusst. Immer weniger Kinder können schwimmen“, betont die Aschaffenburger Landtagsabgeordnete Martina Fehlner. Sie fordert deshalb gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen der BayernSPD-Landtagsfraktion weiter einen staatlichen Sonderfonds in Höhe von 30 Millionen Euro, um kommunale Schwimmbäder zu retten.

In Unterfranken sind nach den neuesten Angaben 56 Schwimmbäder sanierungsbedürftig, am Bayerischen Untermain sind es insgesamt 18. Darunter auch die Freibäder in Alzenau (voraussichtliche Sanierungskosten 2,5 Mio. Euro), Goldbach (wird 2019 saniert, voraussichtliche Sanierungskosten 6,5 Mio. Euro) und Stockstadt (voraussichtliche Sanierungskosten 7,5 Mio. Euro) im Landkreis Aschaffenburg sowie die Freibäder Bürgstadt (voraussichtliche Sanierungskosten 3,8 Mio. Euro), Klingenberg (voraussichtliche Sanierungskosten 1,5 Mio. Euro) und Großwallstadt (voraussichtliche Sanierungskosten 1 Mio. Euro) im Landkreis Miltenberg.

Aber auch bei den Hallenbädern in der Region herrscht Sanierungsstau. Beispiele im Landkreis Aschaffenburg sind das Hallenbad Hösbach (voraussichtliche Sanierungskosten 4,1 Mio. Euro), das Vitamar Kleinostheim (voraussichtliche Sanierungskosten 7 Mio. Euro) und die Schulschwimmbäder in Alzenau, Heimbuchenthal und Geiselbach. Beispiele im Landkreis Miltenberg sind die Schwimmbäder in Miltenberg (voraussichtliche Sanierungskosten 5,8 Mio. Euro) und Mömlingen (voraussichtliche Sanierungskosten 4,5 Mio. Euro).

Allein am Bayerischen Untermain belaufen sich die Sanierungskosten der Hallen- und Freibäder auf inzwischen über 48 Mio. Euro, bayernweit auf mittlerweile über eine Milliarde Euro. In vielen Kommunen am bayerischen Untermain engagieren sich ehrenamtliche Fördervereine für den Erhalt der örtlichen Bäder. Martina Fehlner ist an dem für die betroffenen Kommunen wichtigen Thema seit Jahren dran. „Frei- und Hallenbäder sind ein wichtiger Ort, der vielen Familien eine wertvolle Lebensqualität bietet. Hier bringen Eltern ihren Kindern das Schwimmen bei und Jugendliche treffen sich mit ihren Freunden. Es ist sehr wichtig, dieses Freizeitangebot aufrecht zu erhalten“, so Fehlner.

Die Staatsregierung weigert sich allerdings bislang, die Kommunen bei notwendigen Sanierungen, die diese häufig nicht aus eigener Finanzkraft stemmen können, zu unterstützen. Viele Städte und Gemeinden sind nicht mehr in der Lage, die anfallenden Sanierungen durchzuführen oder auch nur die laufenden Betriebskosten für ihre Bäder zu bezahlen. Den von der BayernSPD-Landtagsfraktion geforderten Härtefonds hat die CSU-Staatsregierung auch in Verhandlungen zum Nachtragshaushalt 2018 kurz vor der Sommerpause erneut abgelehnt.

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